Mein Motto für 2021: Positionierung

15. Januar 2021 | Persönlich

Früher war es bei mir so, dass ich mir zum Jahreswechsel immer etwas für das neue Jahr vorgenommen habe: mit dem Rauchen aufhören, weniger essen, mehr Sport treiben, etc. Rauchen tue ich schon lange nicht mehr – und die beiden anderen Beispiele – nun ja… Kurz gesagt: eigentlich gibt es bei mir schon lange keine guten Vorsätze zum Jahreswechsel. So ein Jahr geht ja sowieso viel zu schnell rum!

Dass ich jetzt doch dabei bin und mir ein Motto für 2021 überlegt habe, liegt an Judith Sympatexter Peters, und an dem, was sie bei mir in Gang gesetzt hat. Aus einer schon lange in mir schlummernden Idee ist ein Anfang geworden, vielleicht etwas Ausbaufähiges. Ich habe mich getraut, erste Schritte zu machen, ohne konkret zu planen und ohne zu wissen, wohin mich das führen wird. Und jetzt habe ich Blut geleckt und bin selber neugierig geworden, wohin die Reise gehen wird. 

BÄM!

Die Idee zu meinem Jahresmotto kam mir ganz spontan bei einem Spaziergang mit meiner besten Freundin. Also vielleicht nicht wirklich so ganz spontan, denn irgendwie hat bei mir im Unterbewusstsein sicherlich viel gearbeitet. Aber während wir uns über Erziehung unterhielten, sagte meine Freundin zu mir: ‘Es ist wichtig, dass du dich positionierst, ohne zu bewerten’. ‘BÄM’ machte es bei mir. POSITIONIEREN. Das war es doch, genau das, was ich brauchte. Und zwar in jeglicher Hinsicht. 

Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Zum einen bin ich Kopfmensch, norddeutsch, direkt und schlagfertig und dazu leider wenig diplomatisch – das führt schon mal zu Konflikten, insbesondere mit Menschen, die mir sehr nahe stehen. Auf der anderen Seite bin ich vorsichtig und vielleicht auch etwas schüchtern und scheue eher einen Konflikt. Häh? Klingt, als passt es nicht so richtig zusammen – oder? Tut es aber für mich. Die Vorsicht hat sich in den letzten Jahren immer mehr ihren Weg gebahnt und Wesenszüge von mir verdrängt, die ich aber immer mehr vermisse und denen ich wieder mehr Raum geben möchte. 

Ich selber schätze eine direkte Art bei meinem gegenüber. Es kann sein, dass man im ersten Moment unangenehme Wahrheiten gesagt bekommt – aber dafür hat man Klarheit und kann damit arbeiten. Hatte ich erwähnt, dass ich nicht besonders gut darin bin, zwischen den Zeilen zu lesen? Ich mag also klare Statements und komme eher mit Verklausulierungen nicht gut zurecht.

Wenn es jedoch darum geht, für mich klare Kante zu zeigen, bekomme ich schnell Skrupel. Dann fürchte ich entweder, nicht mehr gemocht zu werden oder dem anderen auf den Schlips zu treten. Die gute Nachricht ist: das gilt natürlich nicht für Freunde und Familie. Nein, als Beweis meiner Zuneigung kriegen sie einfach ungefiltert meine klare Meinung vor die Brust geknallt. 

Ein Kollege von mir sagte mal, er hätte gelernt, dass eine Meinung zu haben besser wäre als keine Meinung zu haben – selbst wenn es ‘die Falsche’ wäre. Für mich heißt das, ich kann ganz klar äußern, wer ich bin und wo ich stehe. Damit bin ich auch für den anderen besser einzuordnen. Eine Win-Win-Situation also?  

Das Thema Positionierung ist auch für mich als Unternehmerin wichtig. Was möchte ich denn konkret anbieten? Wer sind meine Kund:innen und welchen Mehrwert kann ich ihnen bieten? Und wofür schlägt eigentlich mein Herz? Diese Fragen habe ich mir noch nicht wirklich beantwortet. Aber das herauszufinden, wird meine Reise in diesem Jahr sein. 

Ich habe eine Vision!

Ich habe mir bereits Hilfe dazu gesucht. Anfang des Jahres habe ich einen Visionboard Workshop bei Anna Rischke gemacht, um meinem Unterbewusstsein auf die Spur zu kommen. Wie schon erwähnt, bin ich sehr verkopft und es fiel mir nicht leicht, mich von meinem Bauchgefühl leiten zu lassen. Meine liebe Nachbarin hat mich mit einigen Ausgaben der schönen Zeitschrift ‘Flow’ versorgt, und obwohl ich mich teilweise überwinden musste, die interessanten Artikel für meine Vision zu zerpflücken, ist das Board nicht leer geblieben. Hier seht ihr also mein Ergebnis. Wenn mir selbst auch noch nicht alles klar ist, mein Unterbewusstsein wird’s schon wissen. 

Mein nächster Schritt war das Bootcamp ‘Punktlandung’ bei der Reklamedame Steffi Zährl. In ihrem Workshop ging es um die Definition der Zielgruppe, was Entscheidungen mit meinem Erfolg zu tun haben und um die Entwicklung der richtigen Preisstrategie. Authentizität ist ein wichtiger Baustein beim Aufbau der Personenmarke. Alles geht von innen nach außen. Also muss ich auch für mich noch einmal klären, wer ich bin und was mich ausmacht. Und meine ausgeleierten und kneifenden Unterhosen sollte ich auch so schnell wie möglich aussortieren, denn sie bringen mich in eine negative Grundenergie. Gibt also viel zu beachten bei diesem Thema. Zumindest, wenn man es richtig machen will!

Eine weitere Hilfestellung ist das ‘Boost your Business Framework’ von Sigrun. Sigrun veranschaulicht sehr deutlich, wie wichtig eine gute Positionierung für dein Business aber auch für dich selbst als Persönlichkeit ist. So habe ich durch die bisherigen Übungen schon eine viel bessere Vorstellung davon, wer mein idealer Kunde ist. Auch mein Mindset gilt es zu überarbeiten, denn auch hierüber wird meine Positionierung bestimmt. 

Web-Ambulanz

Da ich noch nicht so eine klare Vorstellung davon habe, in welcher Form ich meine Dienstleistung anbieten kann und möchte, habe ich als Anfang meine Web-Ambulanz eingerichtet. Die Idee ist, hier eine Synergie zu erreichen: ich helfe bei einem technischen Problem und lerne dadurch besser zu verstehen, welche  struggles potenzielle Kund:innen haben. Es ist spannend, wie breit das Feld der möglichen Probleme ist. Die Gespräche helfen mir sehr dabei, zu entscheiden, wo die Reise hingehen soll. 

Nein!

Bei Positionierung geht es auch darum, mal ‘Nein’ zu sagen. Anja aus der Content Society hat aufgrund meiner Web-Ambulanz Kontakt mit mir aufgenommen. Sie suchte einen IT-Spezialisten, der ihr eine Backup-Strategie aufsetzte. Im ersten Moment war mein Ehrgeiz angestachelt und ich dachte mir, ‘klar, das kann ich mir draufschaffen und dann umsetzen’. Mein Mann war da direkt von Anfang an skeptisch und fragte mich, ‘ist das wirklich das, was du machen möchtest?’. Ein wenig trotzig habe ich mich gewunden und dann gesagt ‘wieso denn nicht?’. Kennt ihr das, wenn man sich gewisse Dinge nicht selbst eingestehen möchte? Als ich dann aber mit Anja telefoniert habe, war mir schnell klar, dass sie eine professionelle Lösung suchte und ich dafür nicht die geeignete Person war. Das ist einfach nicht meine Baustelle und das Telefonat hat mir noch einmal verdeutlicht, dass ich nicht in diese Richtung gehen möchte. Danke Anja, unser Gespräch hat mir zu mehr Klarheit verholfen!

Es ist interessant, aus wie vielen Richtungen plötzlich Impulse kommen, wenn man sich mit einer Sache intensiver beschäftigt. Die Festlegung meines Mottos für dieses Jahr hat auf jeden Fall schon einiges ins Rollen gebracht und ich bin gespannt, was noch alles kommt. Schade, dass ich mir diese Möglichkeiten in den letzten Jahren entgehen habe lassen. Zukünftig werde ich diese Tradition aber wieder aktiv betreiben, da möchte ich aber ganz klar Position bekennen! 

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